„Eigentlich bräuchte ich jetzt eine Auszeit!“ Das höre ich immer öfters im Job-Coaching.

Frustration, Resignation, Sinnlosigkeit, Über- oder Unterforderung, Erschöpfung, kein Zukunftsbild, das Gefühl am falschen Platz zu sein, fehlende Anerkennung, ständige Anpassung …. Die Gründe sind vielfältig, warum Menschen ihre berufliche Situation hinterfragen oder verändern möchten.

Wenn es irgendwann gar nicht mehr geht bzw. sie nicht mehr alleine weiterkommen, wird gerne Unterstützung in Form eines Coachings angefragt. Und so ein Karrierecoaching kann ganz schön anstrengend sein.

Es geht nicht darum, den nächsten gut bezahlten und sicheren Job bei einem anderen Arbeitgeber zu finden. Es geht auch nicht darum, seine Lieblingstätigkeiten und Hobbies zum Beruf zu machen.

Es geht um viel mehr. Es geht um Sinn und Bedeutung, um Entwicklung, um die individuellen Kompetenzen, Bedürfnisse, Werte und persönliche Ziele. Oft steht eine Neuausrichtung im Raum oder der Übergang in eine neue Lebensphase. Manchmal reichen auch kleinere Anpassungen oder eine andere Perspektive auf den aktuellen Job, aber eben nicht immer.

Dieser Prozess der beruflichen (Neu-) Orientierung ist anstrengend und fordernd – manchmal sogar überfordernd. Er führt zurück zu lang gepflegten Überzeugungen, zu verinnerlichten Glaubenssätzen, zu gewohnten unreflektierten Denk- und Handlungsmuster. Er bringt vieles an die Oberfläche und stellt unwillkürlich einiges auf den Prüfstand. Vieles, was vorher nicht bewusst war oder ausgeblendet wurde.

Da können Fragen wie: „Was ist mir wichtig im Beruf / im Leben? Was kann ich richtig gut? Was mache ich gerne?“ schon eine ziemliche Herausforderung sein und den einen oder anderen an seine Grenzen bringen. Und das sind vielleicht noch die einfacheren Fragen. Um die Frage „Was will ich wirklich?“ beantworten zu können, braucht es schon etwas mehr Innenschau.

In der Regel sind die Menschen in ihrem aktuellen Job und dem privaten Alltag voll eingebunden. Die Zeit, um sich mit sich und den essentiellen Fragen zu beschäftigen, muss irgendwie noch in den vollen Kalender gepackt werden, am Abend, hier und da mal eine Stunde am Wochenende.

Doch kann das funktionieren? Durchgetaktet, verplant, der Kopf bei den ToDos und Projekten, mit der Familie?

Nicht selten kommt spätestens nach den ersten Coaching-Einheiten das Bedürfnis nach einer Auszeit. Nach einer „ICH-Zeit“, nach einer Zeit, wo es nur um mich selbst geht, um mich als Mensch, um die eigenen Ziele, Bedürfnisse. Zeit, in der ich mir genau diese Fragen stellen und vor allem beantworten kann. Raum und Zeit, damit Visionen entstehen können, damit ich wieder zu mir selbst vordringen kann, raus aus dem Funktionier-Modus.

 

ABER …

Doch nach dem ersten Teil des Satzes „Eigentlich bräuchte ich jetzt eine Auszeit“, kommt dann leider viel zu oft das bekannte „ABER, das kann ich nicht machen“ oder „ABER, das geht doch nicht“  …

Vor allem, wenn es um mehr als nur 1-2 Wochen geht. Wenn das tiefe Bedürfnis nach einer längeren Pause da ist. Und schon schauen unsere gut gepflegten Überzeugungen und Glaubenssätze in Form von Engelchen und vor allem Teufelchen über unsere Schulter. Meist werden sich die Coachees erst durch gezieltes Nachfragen bewusst, warum sie glauben, dass sie das nicht können oder warum das nicht geht.

„Darf ich mir überhaupt eine Auszeit für mich nehmen? Nur für mich? Alleine? Was sagen denn die Kollegen, Nachbarn, Familie? Ich kann doch nicht einfach 3 Monate nix tun? Kann ich mir das leisten? Finde ich danach überhaupt wieder einen Job?“

Manchmal fällt alleine die Vorstellung davon, sich eine gewisse Zeit um sich und seine berufliche Zukunft zu kümmern, schon sehr schwer. Vielleicht lohnt es sich mal einen Schritt weiterzugehen. Zumindest mal drüber nachzudenken, warum es SINNvoll sein könnte. Wie könnte die persönliche Auszeit aussehen? Reflektieren, was eigentlich 2 Wochen oder auch 3 Monate im Leben sind, in denen man sich mal ganz bewusst die Zeit nimmt, sich über das weitere (Berufs-) Leben Gedanken zu machen.

Die ganz individuelle Rauszeit

Es muss ja nicht gleich das einjährige Sabbatical mit Weltreise sein. Für einige sind 1-2 Wochen ideal – alleine oder mit stärkender Begleitung, in welcher Form auch immer, an einem Wohlfühlort.

Manchmal ist jedoch eine mehrmonatige Pause genau das Richtige. Vor allem, wenn sicher ist, dass für den aktuellen Job die Kündigung die einzig richtige Entscheidung ist und der Akku leer ist. Sich die Zeit zu nehmen, das Alte abzuschließen und die eigene Zukunft neu zu gestalten, ist das eine. Doch wie soll man im Zustand der Erschöpfung, der Frustration, der Sinnlosigkeit und der Blockade einen einigermaßen klaren Gedanken fassen und sich auf den durchaus anstrengenden Prozess der Selbstreflexion und Neuausrichtung einlassen können? Die Gefahr einer schnellen und überstürzten Jobentscheidung besteht darin, wieder in der gleichen Situation zu landen aus der man sich gerade mühsam losgelöst hat.

Es gibt unzählige Möglichkeiten eine persönliche Rauszeit zu gestalten. Und die sind so vielfältig wie die Menschen mit ihren Bedürfnissen. Die einen zieht es in die Berge auf eine Hütte, ans Meer oder in pulsierende Großstädte, die anderen in die Freiwilligentätigkeit, andere bleiben ganz bewusst zu Hause und definieren den „Alltag“ neu, wieder andere zieht es in die weite Welt … Ganz egal…

Hauptsache RAUS aus dem gewohnten Trott hin zu neuen Perspektiven, zu mehr Raum zum Denken, Hinterfragen, Sinnieren, Reflektieren, Leben, Genießen. Rein in ein Umfeld das gut tut, das entspannt, das inspiriert, das Kraft gibt. Begleitet durch ein Coaching oder einfach mal SEIN und loslassen.

JA, ICH DARF! Ich muss es mir nur selber erlauben!

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