Arbeiten im Homeoffice, in der Zeit vor Corona in vielen Unternehmen schwierig bis unmöglich.

Kontrollverlust oder besser gesagt wenig Vertrauen, ungeeignete Prozesse und Strukturen, fehlende Infrastruktur, lange Kommunikationswege, usw. – es gibt viele ausgesprochene aber auch unausgesprochene Gründe gegen das Homeoffice.

Doch dann kam Covid19 und plötzlich war alles möglich! In einer fast unglaublichen Geschwindigkeit wurden Mitarbeiter, Führungskräfte, Teams bzw. ganze Unternehmen zum Arbeiten nach Hause geschickt.

Homeoffice am Küchentisch, im Wohnzimmer, im Flur … wo auch immer sich eine ruhige Ecke finden ließ. Denn die wenigsten konnten sich in ein separates, gut ausgestattetes Büro zurückziehen, sondern sie teilten sich das Homeoffice mit dem Homeoffice des Partners sowie der Homeschool der Kinder. Ruhe – Fehlanzeige! Egal, es musste gehen, irgendwie! Und es ging, irgendwie! Oft jedoch mit erheblichen zusätzlichen Belastungen.

Für diejenigen, die schon lange den Traum vom Homeoffice träumen, war Covid19 ein Glücksfall und ein Beschleuniger in Sachen flexibles Arbeiten.

Jetzt, 3 Monate später, scheint der Corona-Spuk fast vorbei und die Menschen werden nach und nach wieder in die Büros zurückgeholt.

Freuen werden sich diejenigen, die zuhause keine Ruhe finden, zu wenig Platz haben, denen der Kontakt zu den Kollegen wichtig ist und Menschen, die gerne Beruf und Privatleben trennen.

Doch die „gerne daheim Arbeitenden“ werden sich fragen: „War’s das?“ Sitzen wir nach der Übergangszeit spätestens Ende des Jahres wieder wie „früher“ in unserem Firmenbüro, mit den gleichen „Geht nicht, weil“-Argumenten wie vor einigen Monaten? Die Argumente für das Arbeiten im Homeoffice sind vielfältig. Entfall von Wegzeiten, reduzierter Platzbedarf, produktives Arbeiten durch weniger Störungen, effiziente Meetings, höhere Zufriedenheit und Motivation und vieles mehr. Ganz zu schweigen von den positiven Effekten für die Umwelt, wenn sich nicht jeder in seinem eigenen Auto durch den Berufsverkehr quält.

Zudem sind attraktive und flexible Arbeitsmodelle Schlüsselfaktoren für die Arbeitgeberattraktivität und haben einen erheblichen Einfluss auf die Bindung und Gewinnung von Mitarbeitern.

Ja, es geht nicht so einfach – es braucht Veränderung: Veränderung In den Prozessen und Strukturen, in der Infrastruktur, in der Art der Führung – aber vor allem im Mindset der Entscheider, der Führungskräfte, der Unternehmensleitung!

Es wird sich zeigen, wie gut Organisationen für die Zukunft ausgerichtet sind. Wie groß ist der Wille wirklich, flexibles Arbeiten zu ermöglichen, einen weiteren Schritt vorwärts zu gehen?

Was würde passieren, wenn die Mitarbeiter und Teams eigenverantwortlich entscheiden können, wann sie im Homeoffice oder im Büro arbeiten? Wenn sie selbst die Verantwortung dafür tragen, wie sie ihre Arbeit gestalten mit weniger Restriktionen dafür mit mehr Motivation, Eigenverantwortung und einem Vertrauensvorschuss? Was würde passieren, wenn es Modelle gibt, die beides erlauben – daheim und im Büro.

Wie wäre es mit mehr SOWOHL ALS AUCH anstatt ENTWEDER ODER?

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